Sanierung des Glattwehrs – ein Stück Geschichte kommt zurück

von Viviane Magistra

Das historische und denkmalgeschützte Glattwehr am Ausfluss des Greifensees soll saniert und wieder begehbar werden. Damit erhält ein bei Spaziergängerinnen und Spaziergängern beliebter Ort seinen Charme zurück – und gleichzeitig wird die Natur am Ufer gestärkt.

Ein bedeutendes Bauwerk am Greifensee
Das Glattwehr wurde 1891 erbaut, um den Wasserstand der Glatt zu regulieren. Über viele Jahrzehnte bot es einen Ort zum Verweilen, um die umliegende Natur zu geniessen und den Blick über den See und in die Berge schweifen zu lassen. Seit 2021 ist das Wehr allerdings aufgrund Baufälligkeit aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Nun liegt die Planung für die Sanierung vor. In Zusammenarbeit mit Naturschutz, Denkmalschutz und weiteren Interessenvertretretungen hat der Kanton Zürich ein Projekt entwickelt, das sowohl die historische Bedeutung des Bauwerks erhält als auch den Schutz der Natur berücksichtigt.

Was ist geplant?

  • Sanierung des Wehrs: Brücke und Verschlüsse werden instand gestellt und wieder funktionsfähig, das Wehr bleibt jedoch weiterhin fix eingestellt. Auch die Schiffschleuse wird wiederhergestellt, wenn auch nicht mehr genutzt – die Glatt ist schon lange nicht mehr schiffbar.
  • Neue Brücke: Der bisherige Steg über die Glatt wird durch eine elegante, breitere Brücke mit Plattform ersetzt – es entsteht ein neuer Aussichtspunkt über See und Berge.
  • Aufwertung der Uferbereiche für Flora & Fauna: Der Mündungsbereich des Sees und der Ausfluss der Glatt liegen inmitten des kostbaren Naturschutzgebiets am Greifensee, wo Baden und Schwimmen zum Schutz der Natur nicht erlaubt sind. Aufgrund dessen werden die Uferbereiche zukünftig dichter bepflanzt und mit Holzstrukturen versehen, um ungestörte Lebensräume und Schutz für seltene Tierarten zu bieten.

Zeitplan und Umsetzung
Die Bauarbeiten sind von August 2026 bis Juni 2027 vorgesehen. Während dieser Zeit wird es rund um das Glattwehr zu Umleitungen kommen, die signalisiert werden.

Die Kosten belaufen sich auf rund drei Millionen Franken. Finanziert wird das Projekt zu 60 % vom Kanton Zürich und zu 40 % vom Projekt #hallowasser (ZKB-Jubiläumsdividende).

Rücksicht auf Natur und Erholung
Ziel des Projekts ist ein rücksichtsvolles Miteinander von Mensch und Natur. Mit der Sanierung des Glattwehrs wird ein Stück Geschichte bewahrt, es werden die Uferbereiche ökologisch aufgewertet und es wird ein Erholungsort mit Ausblick geschaffen.

 

Situationsplan beim Glattwehr am Greifensee (Quelle – auch vom Titelbild: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft – AWEL)

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