Lautes Gequake beim kleinen Laubfrosch

von Sandra Julius

Hast du die knallgrünen Laubfrösche, eines unserer «Little Big Five»-Tiere, auch schon gesehen? Letztes Jahr konnten sie oft an Führungen mit unseren Rangern und in der Naturstation Silberweide beobachtet werden. Im Moment fallen vor allem ihre lauten Rufe auf, mit denen die Männchen paarungswillige Weibchen anlocken wollen.

In den Flachwasserteichen rund um den Greifensee ertönt momentan ein allabendliches Konzert: Die Laubfroschmännchen rufen sehnsüchtig nach paarungswilligen Weibchen und legen sich dafür mächtig ins Zeug. Ihre Rufe können mit 90 Dezibel so laut werden, wie ein vorbeifahrender Lastwagen. Wenn du sie hören möchtest, begibst du dich am besten auf einen spätabendlichen Spaziergang – die Laubfrösche, eines unserer «Little Big Five»-Tiere, beginnen erst in der späten Dämmerung mit ihrem Gequake.

Im Mai sind die Fortpflanzungsrufe der Laubfrösche besonders häufig zu hören, jetzt ist der Höhepunkt ihrer Paarungszeit, die von April bis Juni dauert. Sind die Rufe erfolgreich, legt das Weibchen nach der Paarung haselnussgrosse Laichklumpen à 30 bis 50 Eier in fischfreie und gut besonnte Flachwasserteiche. Daraus schlüpfen nach ein bis zwei Wochen gold-grünlich schimmernde Larven. Die Entwicklungsdauer der Larven ist abhängig von der Wassertemperatur, dem Nahrungsangebot und der Kaulquappendichte. Die Metamorphose vom Laich über die Kaulquappe zum Frosch kann bereits ab Ende Juni abgeschlossen sein. Die meisten jungen Laubfröschchen verlassen ihr Laichgewässer im Juli und August. Anfangs sind sie kaum so gross wie ein Daumennagel.

Sowohl die Jungfrösche als auch die ausgewachsenen Frösche bevorzugen für ihren Sommerlebensraum gewässernahe Hecken und Gebüsche, wo sie ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Sonnenbaden, nachgehen.

Leider ist der Lebensraum des Laubfrosches stark bedroht. Einerseits sind wechselfeuchte Teiche und periodisch überschwemmte Gebiete durch die Begradigung von Fliessgewässern und die Entwässerung der Feuchtwiesen während des letzten Jahrhunderts selten geworden. Andererseits mussten viele Hecken, Hochstaudenflure und Gehölze, auf die der Laubfrosch ebenfalls angewiesen ist, der intensiven Landwirtschaft weichen.

Am Greifensee haben sich die grünen Winzlinge dank Schutzmassnahmen wieder angesiedelt und ihre Population ist bei uns stabil. Ein Glück, denn von ihrem Lebensraum mit wechselfeuchten Flachwasserteichen und kleinstrukturierten Landschaften mit Büschen, Hecken und Gehölzen, profitieren noch viele weitere seltene und bedrohte Arten wie zum Beispiel die Ringelnatter oder die Erdkröte.

Am 24. August 2025 kannst du die Laubfrösche an unserer öffentlichen Veranstaltung hautnah erleben und mit etwas Glück in den Hecken erspähen.

 

Mehr über die «Little Big Five» vom Greifensee erfährst du hier.

 

 

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